Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte Massage zur Verbesserung des Lymphflusses. Durch rhythmische Druckimpulse wird der Abfluss von Gewebsflüssigkeit über das Lymph- und Venensystem gefördert.
Wirkung und Effekte
Entstauuender Effekt
Schwellungen am Körper können erfolgreich mit der Lymphdrainage behandelt werden.
Das Lymphsystem durchzieht den gesamten Körper wie ein feines Netz. Es leitet das Gewebswasser (Lymphe) von der Peripherie zurück in das venöse System und von dort wird das Wasser via rechtes Herz zurück in den Kreislauf transportiert. Die Lymphe ist so zu sagen die Kanalisation des menschlichen Körpers. Überall wo "Müll" in Form von Schlackenstoffe, Abschürfungen, Wunden entstanden ist, muss das Lymphgefässsystem den Abtransport erledigen. Durch die spezielle Grifftechnik bei der Lymphdrainage kommt es zu einer abpumpenden Wirkung im Gewebe. Die Eigenrhythmik der Lymphbahnen wird bis auf das 20fache angeregt. Somit wird das betroffene Gebiet entstaut und der Normalzustand im Gewebe frühzeitig wiederhergestellt.
Besonders als prä- und postoperative Maßnahme unterstützt die Lymphdrainage den Heilungsprozess. Im Vorfeld durchgeführt, bereitet sie das Gewebe optimal auf die Operation vor und als Nachbehandlung fördert sie die Rehabilitation.
Beruhigender Effekt
Die rhythmische, monotone Abfolge stimuliert das vegetative Nervensystem. Sie hat dadurch eine besonders beruhigende und entspannende Wirkung auf den gesamten Körper.
Schmerzlindernder Effekt
Die manuellen Lymphdrainage hat mehrere schmerzlindernde Effekte. Aufgrund der Entstauung wird der Druck im Gewebe reduziert, das Spannungsgefühl lässt nach und der Stoffwechsel wird angeregt. Dies wiederum begünstigt den Abtransport von Entzündungsmediatioren, wie z.B. Histamin, Prostaglandin.
Des weiteren wird durch die Stimulation der Berührungssensoren der Haut die Reizweiterleitung der Schmerzrezeptoren unterbrochen und gehemmt. Im Gehirn wird somit die Berührungsinformation der Schmerzinformation übergeordnet.
Immunologischer Effekt
Wir haben in unserem Körper zwischen 600 - 700 Lymphknoten, die einem Filtersystem ähneln und die Lymphe reinigen. Zudem sind die Lymphknoten mit Zellen der Immunabwehr ausgestattet, die Viren und Bakterien auffangen und inaktivieren. Daher eignet sich die Lymphdrainage als hervorragende Prophylaxe vor und währende der Allergiesaison.
Indikationen:
- Schwellungen nach Verletzungen und Operationen
- Muskelfaserriss, Luxation, Bänderriss
- Hämatome
- Narben
- Arthrose
- geschwollene Beine in Schwangerschaft
Der Ablauf einer Behandlung
Im Gegensatz zur klassischen Massage wird bei der Lymphdrainage nicht die Durchblutung angeregt.
Als Vorbehandlung werden zuerst die Hauptlymphknoten am Hals angeregt und danach wird mit der Behandlung des jeweiligen Gebietes begonnen. Mit leichtem Druck wird so lange entlang der Lymphbahnen gearbeitet, bis die angesammelte Flüssigkeit aus dem Gewebe abdrainiert ist.